Donnerstag, 31. Oktober 2013

Pflegen bis der Arzt kommt !?

Liebe Pflegende Angehörige,

man kann das Geld auf die verschiedenste Weise verdienen. Der nachfolgende Bericht macht auch deutlich, wie verrückt es zwischenzeitlich in dem Land zu geht. Lesen Sie hierzu folgende Mitteilung:

http://blog.coaching-mueller.de/burnout-praevention-bei-pflegenden-angehoerigen/#more-3689


Dieser "Coach" verdient also das Geld u.A. damit, uns PA zu sagen: Macht langsam, sonst erleidet ihr evtl. einen Schlaganfall. Der Wahnsinn, wenn man es durchdenkt. Und mir persönlich geht diese sog. "Hilfe" für uns PA immer mehr auf den Senkel. Lesen Sie selbst im Internet, wie man sich dort müht, uns zu "helfen". Tipps an allen Ecken und Enden. Genau das haben die Politiker der letzten Jahre gedeichselt. Man stellt uns hin, als bräuchten wir Anweisungen, Tips etc. - nun kommen schon Geschäftemacher auf die Idee durch ein Coaching uns PA zu helfen. Natürlich gegen einen gewissen Obulus.....versteht sich. Als wenn wir das nicht alle wüßten, dass Pflege zuhause äusserst anstrengend ist. Deshalb kämpfen wir für Entlastungen und Anerkennung auch finanzieller Art. Nur so ist uns geholfen. Ich z.B. weiß sehr genau, dass die Pflege auch an die Gesundheit geht. Aber was soll ich denn ändern ? Mir Freizeit nehmen ? Wie denn ? Bei Gesprächen und dem Austausch mit anderen PA habe ich Ähnliches mitgeteilt bekommen !  Wir brauchen kein Coaching ! Wir brauchen endlich Entlastung und mehr finanzielle Zuwendungen. Denn zu den finanziellen Sorgen kommen doch auch noch andere Sorgen wie z.B. die Altersarmut, das ja wiederum ein fianzielles Problem sein wird. Es entsteht also ein Kreislauf. Dabei geht es ja nicht um Reichtümer !  Wir fordern ein Minimum, keine Unverschämtheiten. Das Minimum aber wird uns seit Jahren versagt, nein im Gegenteil, unsere Situation wird doch von Monat zu Monat schlimmer, wie sich statistisch einwandfrei nachweisen läßt !

Urlaub für Pflegende Angehörige !?

Mehrfach wurde dieses Thema auf diesen Seiten aufgegriffen. Nicht nur, dass man mit der Verhinderungspflege u.a. Maßnahmen kaum weiter kommt. Der Geldmangel  ist ja bei Vielen von uns gravierend. Hier ein persönlicher Bericht:

Die Person, die ich pflege ist in eine Rehamaßnahme gefahren. Besser: Ich habe sie gefahren. Vielleicht gibt es einige Mitmenschen, die nun aussagen: Na nun hat der Gute ja mal frei. Denkste. Nun geht etwas vor sich, was durchaus ins Gesamtbild passt. Da eine dringende Renovierung des Zimmers der Behinderten die ich pflege anstand, hatte ich schon vor Wochen zu planen begonnen. Da wir das Zimmer neu gestalten möchten gab es im Vorfeld eine Anfrage an die Krankenkasse, ob denn nicht ein anderes Bett möglich wäre. Bisher war es ein Bett 0,90 m breit. Wir wollten ein 1,40 m breites Bett haben. Ein bürokratisches Hin u. Her, auch der Hausarzt mußte eingeschalten werden. Denn so ohne Weiteres geht das nicht, daß man sich als behinderter Mensch so einfach etwas "verändern" will. Das haben Andere zu bestimmen ! Oder wie sollte man das selber entscheiden ? Man ist bei dem Ganzen eben immer auf "Zustimmungen" auf das "Wohlwollen" Anderer angewiesen....das wäre auch ein Thema, vielleicht an anderer Stelle. Nach viel Bürokratie war dann klar: Es gibt kein neues Bett ! Das hatte nun Auswirkungen auf die nächsten Planungen. Alles mußte neu überdacht, neu geplant werden.

Schon am selben Tag, an dem ich von der Reha Einrichtung kam. wurde also angefangen. Das Zimmer leerräumen. Vollkommen alleine !  Denn der soziale Kontakt zu Anderen ist in den letzten Jahren mehr und mehr weggebrochen. Man will nicht mit den Sorgen "solcher" Leute konfrontiert werden. Aber gut. Ein schwerer Elektrospeicherofen habe ich kaum geschafft wegzustellen ! D.h. nur ein paar Meter weiter verschieben, weil der alte Teppichboden heraus muß. Das Ding (Ofen) wiegt mind. 250 kg  !!. Also mit Rollen drunter etc. - Finger verklemmen etc. ging es dann doch. Aber der Zeitaufwand enorm !  Bis heute - eine Woche nach der Fahrt in die Rehaklinik bin ich kaum weiter. Wir wohnen in einem alten Häuschen. Da neue Stromleitungen gelegt werden müssen, war viel Aufwand notwendig. Alles sollte dabei so wenig wie möglich kosten. Handwerker sind für uns nicht bezahlbar. Ein Stromschlag war der Beweis, dass manchmal Fachleute notwendig wären. Aber man ist lernwillig und auch fähig. Aber schon jetzt wird die Zeit knapp. Natürlich sollte Alles so wenig wie möglich ins Geld gehen. Zweifel kommen auf, ob das Ganze zu schaffen ist. Aber irgendwie muß das sein. Denn zu Allem hin hat die zu Pflegende auch noch eine Stauballergie bekommen seit ein paar Jahren. Da war der Teppichboden einfach nicht mehr hinnehmbar, zumal er längst zerschlissen war. Das Geld für einen neuen Korkboden haben wir uns von einer Verwandten geliehen. Die aber hat selbst wenig Geld. Wir mußten das dann auch vertraglich festmachen. Der Zeitaufwand war groß dafür. Überhaupt der Zeitaufwand. Kaum jemand, der sich vorstellen kann, wie man so viel Zeit braucht, wenn man kaum Geldmittel hat. Alles wird dadurch schwieriger, auch umständlicher.....

Es wird demnächst mehr darüber berichtet....auch wenn es die Zeit zuläßt. Das Bisherige wurde in einer kurzen Mittagspause geschrieben...

Samstag, 26. Oktober 2013

Rente für Pflegende Angehörige

Es gibt ja nun verschiedene Berechnungen für den späteren Rentenbezug für Pflegende Angehörige. Diese Berechnungen sind ja gut und recht. Von hier aus ist nicht auszusagen, wie das bei anderen Pflegenden Angehörigen ist. Aber wir hier können rechnen wie wir wollen: Wir werden in die Grundsicherung krachen später, egal welche Optionen wir mit einbringen. Fies werden ja dort Tips, wo PA noch geraten wird irgendwelche Zusatz-Versicherungen abzuschliessen. Je nach Fall kann das dazu führen, dass man das Geld umsonst ausgegeben hat ! Denn auch damit kommen viele PA wiederum nicht über die Grundsicherung hinaus ! Oder nur wenig und dann ist eben fraglich, ob sich der Aufwand gelohnt hat. Gelohnt dann schon eher für die jeweilige Versicherung ! Es ist und bleibt eine Ungeheuerlichkeit. Für sehr viel Arbeit wird man im Alter einmal arm sein. Da müßte sich aber im Sinne der Pflegenden Angehörigen gehörig etwas ändern. Und dazu sehen wir von hier aus keine Bereitschaft aus dem Bereich der Verantwortlichen !

Montag, 21. Oktober 2013

Reha

Es wurde eine Reha genehmigt. Heute ist der Tag der Abreise. Vor einer Woche haben wir begonnen mit Vorbereitungen. Das war für mich als PA viel Arbeit. Den Bürokratismus in solchen Fällen soll hier noch einmal hervorgehoben werden. Wie sollte das eine Behinderte bewerkstelligen ? Aber auch die anderen Vorbereitungen sind zeitaufwändig und : In keinem der Leistungskataloge, die z.B. zur Einstufung in eine Pflegestufe führen, sind solche Arbeiten vorgesehen. Nun könnte der eine oder Andere meinen, jetzt wäre Urlaub für den PA angesagt. Das ist ein großer Irrtum. Das wäre vielleicht der Fall, wenn wir genügend Geld hätten, um uns Handwerker zu leisten. Da wir das nicht haben, muß in dieser Zeit der Reha, das Zimmer renoviert werden. Da nun auch noch eine Allergie plagt, muss ein neuer Bodenbelag her usw. Arbeit also genug. Aber auch ansonsten gäbe es keinen "Urlaub". Immer sind irgendwelche Dinge zu tun, die notwendig sind, damit die Pflege wenigstens einigermaßen durchzuführen. D.h. u.a. auch mit einem fiannzillen Minimum notwendige behindertengerechte Vorrichtungen anbringen z.B.! Auch dies steht in keinem Leistungskatalog.

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Internationaler Tag zur Beseitigung der Armut - 17.10.2013

Sehr geehrte Damen und Herren,

derzeit wird es vielleicht etwas geben, was durchaus sehr notwendig war : Die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes, wobei die CDU und vor allem die CSU jetzt schon wieder versuchen, dieses Ziel auszuhöhlen. Noch in den Sondierungsgesprächen mit der SPD.

Nun nehmen wir an, dieser Mindestlohn wird kommen. Wen gibt es dann noch, der unterhalb dieses Mindestlohnes arbeiten wird:

Es sind die Pflegenden Angehörigen und es sind viele Behinderte !

Sehr lange ist bekannt, dass die häusliche Pflege in die Armut führt. Was hat man über all die Jahre getan, damit sich das ändert ! Nichts ! Im Gegenteil. Es gibt Berichte von Menschen in solchen Situationen, die aussagen, dass ihre Einnahmen in den letzten Jahren drastisch gesunken sind. Das hatte viele Ursachen !!  Wer diese aber einmal aufschlüsselt, der wird bald merken, dass von Seiten der Politik große Worte benutzt wurden. Heraus kam eine Verschlechterung der Lebenssituation für Viele der Betroffenen. Das Ganze potenziert sich dort, wo lange gepflegt werden muß !

Sollte es so kommen, dass es einen gesetzlichen Mindestlohn geben sollte, so ist jetzt schon abzusehen, dass man von Seiten der CDU/CSU dies als genügend Entgegenkommen bei Koalitionsverhandlungen angesehen wird. Was letztendlich bedeuten wird, dass viele Behinderte und Pflegende Angehörige wieder auf der Strecke bleiben !!!

Pflegender Angehöriger ° Lothar Schwarz ° Ettenheimerstr.9 ° D-77975 Ringsheim ° wir-pflegen-daheim.blogspot.de ° wp-Mitglied ° PID-Mitglied