Freitag, 25. November 2016

Haushaltsdebatte im Bundestag - Auswirkungen auf Pflegende Angehörige

Viele wissen, dass es das Pflegestärkungsgesetz gibt. Bisher waren es 3 an der Zahl. Dabei ist zu begrüssen, dass Menschen die Demenzkranke pflegen endlich auch in Pflegestufen kommen. Was aber ist mit dem Gro der Pflegenden Angehörigen. Was gibt es dort an Verbesserungen, Neuerungen etc. Was hat man bei den Langzeitpflegenden verbessert. Viele Fragen also.

Wir sollten nicht verkennen, dass nun aus der Politik etwas kommt, was sich ungefähr so anhört: Man hat Bahnbrechendes in der Pflege geschaffen, man kommt aus dem Schulterklopfen ( meißt ist es die eigene Schulter ) kaum heraus.

Ein Beispiel herausgegriffen zeigt einmal die Vorgehensweise, wie man Menschen verdummen möchte.  Dabei ist Jemand in Pflegestufe 3 eingestuft und erhält seither, da zuhause pflegend 728 €. Nach den "Verbesserungen" ab 2017 gibt es die neuen "Pflegegrade". Davon wird es künftig 5 geben. In unserem Beispiel wird nun also von der Pflegestufe 3 in den Pflegegrad 4 eingeordnet. In Pflegegrad 4 gibt es 728 € ! Man ist nun scheinbar dazu übergegangen, die Anzahl der Pflegestufen/grade zu erhöhen um es nach "mehr" aussehen zu lassen !

An dieser Stelle sei noch einmal auf die besondere Situation von Langzeitüflegenden erinnert. Es wird auch kritisiert, dass man in der Politik gerade die prekärsten Pflegesituaionen nicht berücksichtigt. Anstattdessen wird seit Monaten die "Vereinbarkeit von Pflege und Beruf" herausgestellt. Dabei ist längst klar: Bei längeren Pflegen ist es einfach nicht möglich, neben der Pflege noch einen Beruf auszuüben. Sind die Pflegebedürftigen in einer hohen Pflegestufe, ist dies sogar abwegig. Aber genau diese Pflegesituation: Langfristig und hoher Pflegebedarf sind doch genau die Fälle, die zur Verarmung führen und zudem für Pflegende hoch belastend sind !

Noch liegen nicht alle Zahlen vor. Aber schon jetzt ist erkennbar: Was mit furchtbar viel Eigenlob hier eingeführt wird, ist nichts Weiteres als Augenwischerei in vielen Fällen, wo zuhause gepflegt wird !

Freitag, 14. Oktober 2016

Hilfsangebote für Pflegende Angehörige

Jemand, der seit über 17 Jahren selber pflegt haut so schnell nichts mehr um möchte man denken. Aber es gibt gewisse Punkte, da könnte man schier in die Luft gehen. So ist es mit den vermeintlichen/angeblichen "Hilfen" für  Pflegende Angehörige. Das wurde von uns mehrfach thematisiert. Wir haben aber den Eindruck: Es wird schlimmer....Mit ein Grund für folgendes Schreiben an Betroffene, Sozialverbände, Politik etc. Aber lesen Sie selbst :



Dienstag, 2. August 2016

Pflege zuhause weniger wert wie Tierpflege ?

Der heutige Morgen begann bei uns wie immer 6 00 Uhr klingelt der Wecker. Dann ist jede Minute ausgefüllt mit Waschen, Richten, Frühstücken etc.....denn um 08 30 Uhr geht die Pflegebedürftige arbeiten, wie jeden Tag in der Woche.

Nebenbei hören wir Radio. Heute am 02.08.2016 dann im SWR 1 ca. gegen 8 15 Uhr ein Beitrag über den 50 Geburtstag einer Elefantenkuh in der Stuttgarter Wilhelma. Ein Tierpfleger kommt zu Wort. Hier der Link zu dem Beitrag:

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/stuttgart/elefant-in-der-stuttgarter-wilhelma-wird-50/-/id=1592/did=17886456/nid=1592/1sojf8b/index.html

Gut und schön. Aber da kommt mir der Gedanke: Was verdient eigentlich so ein "Tierpfleger". Er wird wohl eine 38,5 Std. oder 40 Strd. Woche haben, er wird berstimmt nach Tarif bezahlt. Also nachgeschaut. Ergebnis. So ein Tierpfleger verdient 2.207 bis 2.880 €.

Ich wäre nicht ich, wenn ich nicht einen Vergleich anstellen würde. Einen Vergleich, der sich von der Tätigkeit her zwar verbietet. Aber wie sieht es im finanziellen Bereich aus ? Ich arbeite an 7 Tagen die Woche etwa 12 - 14 Std. täglich mit nächtlicher Rufbereitschaft. Dafür erhalte ich von der Pflegebedürftigen ( und nicht etwa von der Pflegekasse ) ca. 600 € ( kombinierte Leistungen, da z.B. katheterisiert werden muß ). Welch ein Unterschied !

Mittwoch, 27. Juli 2016

Familienpflegezeit wird kaum genutzt

Aus der Politik kommt immer wieder, was nun ( angeblich ) an Verbesserungen im Pflegebereich geschaffen worden wäre. Bei näherer Betrachtung sieht es aber so aus, dass es entweder einfach nicht stimmt oder nicht praxistauglich ist, wie das jüngste Beispiel Familienpflegezeit verdeutlicht:

http://www.versicherungsbote.de/id/4843508/Familienpflegezeit-Bundesregierung-kaum-Nachfrage/

Was noch auffallend ist. Die Politik hat scheinbar kaum Ahnung von den realen Problemen der Menschen die pflegen. Ein sehr großes Problem sind im häuslichen Bereich ( Pflegende Angehörige ) die lange Zeit pflegen ( Langzeitpflegende ).  Dazu gibt es in Kürze an dieser Stelle eine Ausarbeitung.

Donnerstag, 19. Mai 2016

Seit Jahren, Jahrzehnten bei der häuslichen Pflege Stillstand


Die Pflege von Angehörigen soll mehr gewürdigt werden. Das sagt die Bundeskanzlerin Merkel am 26.06.2014 im Bundestag. Sagts und verabschiedet sich dann, um den Milliardären im Land noch mehr Möglichkeiten zu bieten. So jedenfalls unser Eindruck.

So kann das nun nicht weiter gehen. Mit immer neuen "Pflegestärkungsgesetzen" will man scheinbar die Wahrnehmung erwecken: Wir tun was. Wer sich das "Werk" betrachtet muß feststellen: Da wird kaum etwas getan !

Pflege Zuhause, das wird auch heute noch als etwas "Privates" dargestellt, als etwas, was die Menschen quasi selbst zu tragen hätten. Der Staat "hilft" dabei. Mehr könne man nicht tun. Das ist Denken von vorgestern, Denken in Kategorien aus längst vergangener Zeit ! In einer Solidargesellschaft wird den BürgerInnen abverlangt, Banken zu retten ( die hinterher wieder betrügen und belügen ). Pflege zuhause ist privat ? Es ist auch "privat" wenn Milliardäre sich die Taschen vollstopfen ?  Da muß man sich die Frage stellen: Woher kommt denn das Geld und wer läßt es zu, dass Milliarden verdient werden ! Im Fall von LuxLeaks ( Link ) und anderen Skandalen wird klar: Die Politik hilft Jenen, die schon reich und mächtig sind sogar mit unrechtmäßigen Mitteln ! Die Pflegenden Angehörigen sollten also diesen Aussagen aus der Politik, Pflege Zuhause wäre "privat"  sehr kritisch gegenüber stehen.

Vor Zeiten gab es einmal die Forderung von den PA ( Pflegenden Angehörigen ), dass man das Pflegegeld an die Pflegesachleistung angleichen sollte. Man nannte den Gleichbehandlungsgrundsatz als Basis für diese Forderung. Wie hoffentlich Alle wissen, wurde diese Forderung durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes verworfen. Mit denkwürdigen Argumenten.































Wieso aber nehmen die Interessensvertreter der PA dieses Urteil so hin ? Es beruht auf einer Einzelfall-Entscheidung und - wie uns scheint - ist auch schlecht vorbereitet vor dem Gericht vorgetragen worden. Das Urteil wurde dann von der Bundesregierung und verschiedenen Stellen als Argumentationshilfe benutzt um immer wieder auszudrücken: Die Pflegenden Angehörigen bekommen eben nicht mehr finanzielle Unterstützung ! Wo sind im Übrigen die Rechtsgelehrten in diesem Fall, die dieses Urteil auch einmal auseinander pflücken? Im Übrigen sind wir der Auffassung: Ein Einzelfall darf nicht auf eine große Gruppe von Menschen einfach übertragen werden ! Weiteres folgt...

Dienstag, 5. Januar 2016

Geflüchtete vers. Pflegende Angehörige u.A. ?

Brief/Mitteilung an Presse, Sozialverbände etc.:

Sehr geehrte Damen und Herren

Den Geflüchteten muß geholfen werden, das steht ausser Frage. Aber in einem ungerechten Staat geschieht etwas, was durchaus sozialen Sprengstoff beinhaltet. Dann, wenn Menschengruppen gegeneinander ausgespielt werden !

Ich persönlich pflege eine Schwerstbehinderte seit über 16 Jahren. Was dies in diesem Land bedeutet haben wir ( Pflegende Angehörige ) und auch ich recht laut ausgesagt. Geschehen ist nichts. Das neue PSG2 wird selbst von Grünen z.B. hochgelobt. Auch einige Sozialverbände sind recht zufrieden. Was aber geschieht bei Langzeitpflegen ? Langzeitpflegende driften immer mehr in die Armut. Warum - ist eigentlich sehr einfach und wurde mehrfach aufgezeigt. Aber das soll an dieser Stelle nicht Thema sein.

Es wurde berichtet, dass für die Geflüchteten 2015 21 Millrd. € ausgegeben werden. Andere Quellen schreiben von 30 Mllrd. Aber nun haben wir errechnet, was für jeden Geflüchteten pro Monat ausgegeben wird. Das können auch Sie nachrechnen. Es sind bei 21,1 Mllrd. € für jeden Geflüchteten pro Monat 1758,33 €. Als Pflegender Angehöriger erhalte ich für sehr viel Arbeit ( ca. 14-16 Std täglich auch an Sonn u. Feiertagen abzüglich zu zahlenden Kosten für eine kombinierte Leistung eines Pflegedienstes ( wer nicht weiss was das ist, soll sich bitte erkundigen ) ca. 520 € im Monat !!!

Ist das gerecht ?  Das die Frage an die, die angeschrieben werden ! Und werden hier nicht Menschen gegeneinander ausgespielt ? Trotz Beteuerungen, dass dies nicht geschieht ?

Ich hoffe, dass nun niemand auf den Gedanken kommt, hier schriebe jemand von Pegida oder Ähnlichem !!!  Meine politische Überzeugung liegt auf dem linken Fleck des Spektrums, das so eindeutig ja nicht mehr ist. Georg Schramm sagte einmal: Es geht längst nicht mehr um rechts und links. Es geht um oben und unten.

Wenn Anfragen von uns Pflegenden Angehörigen an die Politik gehen, werden wir nicht selten abgespeist mit Worten wie: Pflege eines Angehörigen, das sei nun mal Privatsache…..oder so ähnlich, entsprechende Schreiben liegen hier vor !

Wir kennen viele Behinderte z.B., die momentan in einer schlimmen politischen Zwickmühle sind. Einige, die die Ziele der Pegida, AfD u.A. gar nicht mehr so übel finden. Weil es ihnen ähnlich geht, wie im o.g. Beispiel. Was Rechtsradikale mit behinderten Menschen, armen Menschen etc. schon angestellt haben – in jüngster Zeit – aber in längst vergessen oder besser überwunden geglaubten Zeiten getan haben, das brauche ich hier nicht darzustellen ! Das ist gemeint mit sozialem Sprengstoff. Vielfach ist es Orientierungslosigkeit, ja auch Naivität. Aber es zeugt vom Druck, was auf Behinderten z.B. lastet, die oft nicht wissen, wie sie die nächste Heizungsrechnung bezahlen sollen ! Und viele sind der Meinung und hier sollten Sie ganz genau lesen, dass in diesem Land den Reichen wieder nichts genommen wird, sondern wieder bei ihnen gekürzt, gestrichen, weggenommen wird !  Und ? Die Zeichen sind doch jetzt schon da !!!  

Wir jedenfalls sind der Meinung: Das Alles kann nicht gut gehen !  Das ist auch als Appell an jene gedacht, die jegliche Kritik an der Flüchtlingspolitik mit rechtem Gedankengut in Verbindung bringen. Wir schreiben eindeutig: Den Geflüchteten muß geholfen werden ! Aber einem Pflegenden Angehörigen stehen die o.g. 1 758,33 € auch zu !!!!!


Mit freundlichen Grüßen

Pflegende Angehörige ° wp - Mitglied ° PID - Mitglied